Neuer Vorstand Selbsthilfekontaktstellen Bayern e.V.
Auf der Mitgliederversammlung des Vereins Selbsthilfekontaktstellen Bayern e.V. wurde am Mittwoch, den 10. Mai 2017 im Allgäuhaus in Wertach nahezu einstimmig ein neuer Vorstand gewählt.
Neben dem Geschäftsführer des Selbsthilfezentrums München, Klaus Grothe-Bortlik, der nun schon zum dritten Mal für eine neue Amtszeit kandidierte und bei den Mitgliedern und Kooperationspartnern gleichermaßen geschätzt wird, wurden zwei sehr engagierte Frauen in den dreiköpfigen Vorstand gewählt.
Eine davon ist Renate Mitleger-Lehner aus München, die sich als Rechtsanwältin seit Jahren für dasThema Selbsthilfe engagiert.
Renate Mitleger-Lehner erzählte bei ihrer Vorstellung, dass ihr das Thema Selbsthilfe immer mehr ans Herz gewachsen sei. Nicht erst seit der Herausgabe des von ihr verfassten Bestsellers „Recht für Selbsthilfegruppen“, der erstmals im Jahre 2010 erschien, hat sie sich inhaltlich intensiv mit juristischen Fragen rund um die Selbsthilfe beschäftigt (z.B. in der Vorläuferbroschüre „Recht und Haftung für Selbsthilfegruppen, 1995“ oder als ehrenamtliche Beraterin einer Selbsthilfegruppe für Frauen in Trennungs- und Scheidungssituationen).
Seit 6 Jahren ist sie als Fortbildnerin für Selbsthilfegruppen, Organisationen und Selbsthilfekontaktstellen unterwegs. Dabei hat sich die Anwältin auch über die bayerischen Grenzen hinaus im gesamten Bundesgebiet für Selbsthilfe einen sehr guten Namen gemacht. In Bayern erweiterte sie ihre Vortragstätigkeit in den Bereich Bürgerschaftliches Engagement.
Ergänzt wird das Vorstandstrio durch Gudrun Hobrecht, einer Diplomsozialpädagogin, die beim Caritasverband Scheinfeld und Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim seit 15 Jahren im Selbsthilfe-Büro vor Ort tätig ist. Gudrun Hobrecht erklärte, dass sie ihre langjährigen Erfahrungen als Selbsthilfeunterstützerin im ländlichen Raum einbringen möchte und sich über die neue verantwortungsvolle Aufgabe auf Landesebene sehr freut.
Die Geschäftsführerin der Selbsthilfekoordination Bayern, Theresa Keidel, gratulierte den drei gewählten Vorständen und freut sich mit ihrem Team und den anderen bayerischen Selbsthilfeberater/innen sehr auf eine gute Zusammenarbeit.
In Bayern gibt es 11 000 Selbsthilfegruppen zu ca. 900 Themen, die von den 32 selbsthilfeunterstützenden Einrichtungen des Vereins SeKo Bayern beraten und unterstützt werden. Der Verein SeKo Bayern bietet Informationen, Fortbildungen, Großveranstaltungen und Kooperationen rund um das Thema Selbsthilfe an. Die nächste große Fachtagung findet am 8. Juli 2017 in Passau zum Thema „Sucht trifft DICH und MICH“ statt.
Mehr Informationen unter www.seko-bayern.de
Interview: Das Stiff-Man-Syndrom - Eine wenig bekannte und erkannte Erkrankung
Vor kurzem interviewte Dr. med Stock, Regensburg, die Gründerin der Selbsthilfegruppe Stiff-Person-Syndrom zu ihrer Krankheit. Die Selbsthilfegruppe Regensburg hat einen SOS-Notfallstick entwickelt, um die persönlichen Krankendaten zu speichern.
OrthoJournal | Ausgabe 29 / Februar bis Mai 2017
In einer orthopädischen Praxis gibt es, wie in jedem anderen Beruf, tägliche Routinearbeiten bzw. Routineerkrankungen, welche gewissenhaft behandelt werden. Jedoch gibt es gelegentlich auch so seltene Erkrankungen, welche man als Orthopäde statistisch in seinem Berufsleben nie oder vielleicht nur einmal sieht. Dazu lässt sich sicherlich das sehr seltene Stiff-Man-Syndrom oder Stiff-Person-Syndrom zählen.
Ursache: Hoher Muskeltonus
In Deutschland gibt es nur etwa 100 registrierte Fälle bei circa 6000 niedergelassenen Orthopäden. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei eins zu einer Million. Gekennzeichnet ist diese Erkrankung durch eine generalisierte Tonuserhöhung (Steifheit) der Muskulatur und schmerzhaft einschießende Krämpfe. Im Jahre 1956 beschrieben erstmals zwei Ärzte aus der Mayo-Klinik diese Erkrankung mit schnell fortschreitender Muskelsteifheit und schmerzhaften Krämpfen. Diese Ärzte benannten dieses Syndrom als „steifer Mann = Stiff-Man“.
Wie kann man sich panische Angst vorstellen?
Für die meisten Menschen ist das Überqueren einer Brücke unproblematisch. Ohne viele Gedanken zu verschwenden gehen oder fahren sie auf der ganzen Welt über die höchsten und längsten Brücken. Die feste Straße unter den Füssen und ein tiefes Vertrauen in die Konstruktionskünste der Ingenieure lassen uns diese Wege über Täler und Schluchten ohne jeder Angst passieren.
Video Haohan Qiao-Brücke (externer Link)
Anders ist es, wenn man die 300 Meter lange Brücke mit Glasboden im Shiniuzhai Nationalpark in der chinesischen Provinz Hunan überqueren will. Sie heißt Haohan Qiao, was auf Deutsch so viel wie "Brücke der Tapferen" bedeutet. Der Gang mit Blick in die 180 Meter Tiefe verlangt einiges an Überwindung. Hier schwindet ganz schnell jedes Urvertrauen in die Tragkraft der Brücke, da jeder weiß wie zerbrechlich Glas ist, selbst wenn einem noch sooft versichert wird, dass es mit seinen 24 Millimeter Dicke angeblich 25 mal stärker als normales Fensterglas ist. Im Vordergrund ist immer das Wissen seiner Fragilität. Zudem weiß jeder, dass er einen Sturz aus 180 Metern Höhe nicht überleben wird.
So wie diese Menschen von Angst befallen werden und nur gestützt von anderen oder auf allen vieren kriechend die Brücke überqueren können, fühlt sich ein Stiff-Person-Syndrom Erkrankter immer, wenn er einen Platz oder eine Steigung im Form eines Hanges oder Treppe gehen muss. Am liebsten würde er bleiben wo er ist, nur mit Hilfe anderer kann er seinen Weg machen. Ist er allein, überlegt er sich andere Strategien, wenn das seine Angst noch zulässt.
Was bedeutet die Zebraschleife?
Ähnlich wie die Aids-Schleife, ist die Zebra-print-Schleife ein Symbol für die seltenen Erkrankungen.
Die Awareness Ribbons (Krawattenschleifen) sind kleine Schleifen und werden als Zeichen der Solidarität mit einer bestimmten Gruppe in der Regel am Revers getragen.